Braucht das Baby einen Schnuller?

10. Februar 2015 Aus Von Kathrin

Zu den sehr kontrovers diskutierten Fragen im Alltag mit einem Baby gehört die Frage, ob es einen Schnuller benötigt oder nicht. Wie bei so vielem, lässt sich auch diese Frage nicht eindeutig beantworten. Die meisten Eltern sind der Meinung, dass ihr Baby einen Schnuller zur Beruhigung braucht. Doch das muss nicht zwangsläufig so sein, es kommt auch immer auf das Kind an.

Falls die Mutter stillt, sollte man auf jeden Fall keinen Schnuller anbieten, zumindest nicht in den ersten Wochen. Der Schnuller könnte sich am Anfang störend auf das Stillen auswirken, so dass ein schnelles Abstillen fast immer vorprogrammiert ist. Schnuller sollten nicht jedes Mal zum Einsatz kommen, wenn das Kind schreit oder weint. Der Säugling gewöhnt sich sehr schnell daran und kann dann kaum mehr ohne. Es ist empfehlenswert, den Schnuller nur als Einschlafhilfe zu geben.

Die Vorteile des Schnullers

Ein Schnuller ist nicht grundsätzlich abzulehnen, wenn man ihn mit Bedacht einsetzt. Er kann eine wertvolle Hilfe beim Einschlafen sein, vor allem bei Schreibabys. Auch Säuglinge, die unter Koliken leiden, können sich mit einem Schnuller besser beruhigen. Gerade wenn Kinder sich kaum trösten oder beruhigen lassen, kann der Schnuller hilfreich sein.

Bei Frühchen ist das Saugen noch nicht so ausgeprägt, sie müssen oft über eine Sonde ernährt werden, weil sie noch nicht an der Flasche ziehen können. Wenn man ihnen einen Schnuller anbietet, erlernen sie das Saugen, so dass eine Flaschenernährung viel eher möglich wird, somit kann die Zeit im Krankenhaus eventuell verkürzt werden.

Studien geben Hinweise darauf, dass der Schnuller auch hilfreich zur Vorbeugung des Plötzlichen Kindstodes ist, zweifelsfrei ist dies allerdings bisher nicht belegt.

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Die Nachteile des Schnullers

Vor Vorteile sind, gibt es natürlich auch Nachteile. Erfahrungen zeigen, dass Schnuller-Kinder viel häufiger an Ohrentzündungen leiden, da Keime sich wahrscheinlich im Nasen-Rachen-Raum aus bis zum Ohr ausbreiten und Infektionen auslösen können. Auch Magen-Darm-Infekte mit Durchfall und Erbrechen kommen wesentlich häufiger vor, wenn der Schnuller häufig benutzt wird.

Für das Gebiss ist der Schnuller genauso schädlich wie das Daumenlutschen. Die Entwicklung von Kiefer und Zähnen kann negativ beeinflusst werden. Um das zu vermeiden, sollte der Schnuller zumindest anatomisch geformt sein. Zum Dauergebrauch eignet sich der Schnuller nicht, man sollte ihn dem Kleinkind auch so früh wie möglich wieder abgewöhnen.

Das Abgewöhnen ist ein weiterer wichtiger Punkt, denn das kann zum regelrechten Drama ausarten. Das kann man sich ersparen, indem man den Schnuller nur selten oder gar nicht anbietet. Auch das Brabbeln, das für die Sprachentwicklung so ungeheuer wichtig ist, wird durch den ständigen Gebrauch des Schnullers verhindert.

Fazit: Letztendlich müssen Eltern selbst entscheiden, ob sie ihrem Baby einen Schnuller geben. Vor- und Nachteile sollten genau abgewägt werden. Auf keinen Fall sollte der Schnuller für das Baby oder Kleinkind immer griffbereit sein, es kann eine Art Suchtverhalten entstehen. Gegen einen mäßigen Einsatz des Schnullers spricht sicher nichts.