Aufklärung statt Verbot
19. November 2010Nicht ohne Grund nennt man die heutige Gesellschaft eine Mediengesellschaft. Auch vor Kindern und Jugendlichen macht dieses nicht Halt. Oft sind schon Grundschüler im Besitz eines Handys, haben freien Internetzugang und spielen Computerspiele. Verbote, um Kinder und Jugendliche vor den Gefahren, die dort lauern können, helfen wenig, hier hilft nur die Aufklärung und die Sensibilisierung.
Beispiele dafür, welche Möglichkeiten und auch Gefahren durch Handy und Internet inzwischen Kindern und Jugendlichen begegnen, gibt es inzwischen haufenweise. Die Vorteile von Internetrecherchen für die Schule, speziellen Lernprogrammen im Internet, oder die Erreichbarkeit der Kinder via Handy durch die Eltern gehört sicherlich zu den positiven Seiten der medialen Gesellschaft.
Die negativen Seiten allerdings sind extrem einprägsam. So beispielsweise die Geschichte des Mädchens, das sich bei einer Bank beworben hatte. Dumm nur, das Bilder von ihr im Internet existierten, die sie in einer sehr unvorteilhaften Partylaune zeigten und die der Einstellungsberater entdeckte. Eine Ausbildung bei ihrer Bankengruppe schloss eben jener nach diesen Bildern aus.
Noch schlimmer hätte der Fall einer 12 jährigen enden können, die sich mit einem ihr fremden „SMS Freund“ verabredet hatte. Zum Glück für das Mädchen wurde die Mutter misstrauisch und informierte die Polizei von dem bevorstehenden Treffen. Diese fand an dem vereinbarten Treffpunkt dann auch keinen 12 oder 13 jährigen Jungen vor, sondern einen erwachsenen „SMS Freund“ in einem Lieferwagen.
Kamerahandys werden auch häufig für strafbare Handlungen genutzt. Für die filmenden Kinder, beispielsweise Jungs, die heimlich ein Video der Mädchenumkleidekabine drehen, ist häufig das ganze ein Spaß, dessen Straftatbestand ihnen gar nicht bewusst ist.
Ein striktes Verbot aller Medien für Kinder und Jugendliche allerdings ist in diesem Falle nicht zielführend. Viel besser ist es, wenn Eltern ihre Kinder auf eben diese Zusammenhänge und auch Gefahren aufmerksam machen und sie dafür sensibilisieren, ohne Angst vor dem Medium aufzubauen.