Der berufliche Wiedereinstieg ist für eine Mutter oft eine Doppelbelastung

19. November 2010 Aus Von Steffi

Den Wiedereinstieg in den Beruf möchten viele Frauen beginnen, wenn die Kinder größer, sie selbst jedoch nicht mehr so ausgelastet und unzufriedener sind. Mehr oder weniger erfolgreich gelingt das je nach Länge der Familienpause und nach dem beruflichen Umfeld. Weil der Vater meistens sowie berufstätig ist, hat dieser fast keinen Freiraum, um noch zusätzlich Aufgaben innerhalb der Familie zu übernehmen. Das bedeutet für die Mutter, dass zu der Hausarbeit und Kinderziehung noch die Berufsarbeit dazu kommt. Unter dem Einsatz ihrer gesamten Energie wird sie zwar versuchen, diesen Aufgaben gerecht zu werden, doch wird sie eine „Dazu-Verdienerin“, die aber immer gestresst sein wird.

Die Leitbilder von Familie, die wir seit Kindesbeinen verinnerlicht haben, sind oft ein Grund für das Scheitern der partnerschaftlichen Arbeitsaufteilung. Hierbei haben wir vor Augen, dass die Mutter sich um Haushalt und Kinder kümmert, aber der Vater nur für den materiellen Unterhalt zu sorgen hat. Auch wenn sich in den letzten Jahren diese Leitbilder sehr verändert haben, wirken diese immer noch weiter. Viele Mütter haben deshalb auch oft ein schlechtes Gewissen, wenn sie wieder berufstätig sein wollen, und der Vater ist überzeugt, alleine für den Unterhalt sorgen zu müssen.

Sehr hilfreich kann es sein, innerhalb der Familie erst einmal eine klare Rollenaufteilung zu gestalten, und die alten Vorurteile über Bord zu werfen. In einem gemeinsamen Gespräch sollen die Bedürfnisse und Reaktionen geklärt werden. Es sind dann eindeutige und klare Absprachen zu treffen, und die Zuständigkeiten aufzuteilen. Hierbei wird dann festgelegt, wie die Hausarbeit aufgeteilt wird, wie die Freizeit gestaltet wird, und wer sich um die schulische Belange der Kinder kümmert. Dies ist dann für die gesamte Familie entlastend. Diese Absprachen müssen immer wieder neu geprüft und angepasst werden, weil sich die alltäglichen Dinge des Lebens häufig wandeln. Nur so können Streit und Stress innerhalb der Familie vermieden werden.

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Da nicht alles mit gleicher Perfektion erledigt werden kann, muss nach Prioritäten gehandelt werden, um eine Balance zwischen Beruf und Familie herzustellen. Gerade das Nein-Sagen und das Delegieren sind in dieser Zeit für eine Mutter sehr wichtig. Auf die Dauer ist dies sehr kräftezehrend, alle und alles unter einen Hut zu bringen. Um diese Kraft wieder zu gewinnen, müssen sich die Paare immer wieder kleine Inseln der Begegnung schaffen. Damit der Partner als Person wahrgenommen wird, reichen oft schon zehn Minuten am Tag, und eine fest eingeplante Zeit zu zweit stabilisiert oft eine Beziehung. Das ist wichtig, denn sie ist das Band, das die ganze Familie zusammenhält!

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