Die Montessori-Pädagogik

12. Juni 2014 Aus Von Kathrin

Montessori ist eine spezielle Form der Pädagogik, die in Kindergärten und Schulen zum Einsatz kommen kann. Die italienische Ärztin Maria Montessori entwickelte schon Ende des 19. Jahrhunderts eine ganz besondere Bildungsphilosophie, welche die Pädagogik revolutionieren und humaner gestalten sollte.

Bei diesem Erziehungsstil geht es in erster Linie darum, Kinder zu mehr Selbstständigkeit und Selbstbewusstsein zu erziehen und sie auf diesem Weg nur zu begleiten. Das Konzept soll eine Alternative zu herkömmlichen Lernmethoden darstellen, Kinder werden in ihrer Entwicklung maximal gefördert.

Die Grundgedanken der Montessori-Pädagogik

Bei dieser Form der Pädagogik geht es darum, dass man sich immer am Alter und der Entwicklung des Kindes orientiert und es altersgerecht fördert. Jedes Kind ist ein eigenständiges Wesen mit individuellen Fähigkeiten und Bedürfnissen. Während der Entwicklung gibt es immer wieder Zeiten, in denen Kinder ganz besonders sensibel sind. In diesen Phasen können sie in besonderem Maße ihre körperlichen und geistigen Fähigkeiten verbessern.

Diese Empfänglichkeit kann man im Rahmen der Montessori-Pädagogik nutzen, um das jeweilige Kind ganz gezielt zu fördern. Einrichtungen wie Kindergärten und Schulen, aber auch die eigene Familie, sollen dem Kind Hilfestellung geben, indem sie die optimalen Bedingungen und eine kindgerechte Umgebung schaffen.

Laut Maria Montessori kann jedes Kind seine Aufmerksamkeit polarisieren, das heißt, sich eigenständig und freiwillig vollkommen konzentriert mit einer Sache zu beschäftigen, ohne sich dabei stören zu lassen. Man kann ihm dafür bestimmte Materialien zur Verfügung stellen, damit es sich noch intensiver mit einem Lerninhalt auseinandersetzen kann.

Der Montessori-Leitsatz lautet „Hilf mir, es selbst zu tun“, man leitet die Kinder quasi nur an, damit sie alles selbst begreifen und erledigen können. Laut Montessori kann man sich nicht an allgemeinen Entwicklungskalendern orientieren, denn jedes Kind entwickelt sich mit seiner eigenen Geschwindigkeit und sollte dementsprechend gefördert und unterstützt werden.

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Wenn man Kinder richtig motiviert, dann haben sie einen ganz natürlichen Lerndrang, nur mit Freude bleiben sie auch an etwas dran. Kinder orientieren sich beim Lernen an den Erwachsenen, so dass man sie wunderbar anleiten, sie aber ihre ganz eigenen Erfahrungen machen lassen kann. Nur aus ihren eigenen Erfahrungen lernen sie auch und verinnerlichen das Erlernte auch. Kinder müssen mit Respekt und Achtung behandelt werden, die Erwachsenen müssen sich auf sie einstellen.

Die verschiedenen Einrichtungen

Montessori wird als Bildungskonzept in den unterschiedlichsten Einrichtungen angeboten. Es gibt spezielle Montessori-Kindergärten, aber auch an Grundschulen und sogar weiterführenden Schulen wird entsprechend gelehrt.

Die Erzieher müsse eine zweijährige Zusatzausbildung absolvieren, um sich mit Kindern und Jugendlichen gezielt beschäftigen zu können. Sie müssen deren Bedürfnisse einschätzen können und ihre Emotionen erfassen, nur so ist eine angemessene Führung möglich. Es soll nicht wie in herkömmlichen Einrichtungen eine Lehrer-Schüler-Beziehung entstehen, die Erzieher sehen sich vielmehr als Begleiter und Helfer.

Maria Montessori hat für ihr Bildungskonzept spezielle Spielzeuge und Materialien entwickelt, die bei der Betreuung eingesetzt werden. Die verschiedenen Sinne bilden den Zugang zu jedem Kind, denn Kinder erfassen ihre Umwelt so am besten. Gerechnet wird zum Beispiel mit Rechenschiebern, Größen werden mit unterschiedlich langen Steinen näher gebracht.

In den Einrichtungen arbeiten die Kinder ausschließlich selbstbestimmt, sie entscheiden also selbst, mit was sie sich gerade beschäftigen möchten. Natürlich gibt es auch in Montessori-Einrichtungen Regeln, die Kinder haben also dennoch keine Narrenfreiheit. Den Kindern soll genügend Zeit eingeräumt werden, sie sollen auch aus Fehlern lernen, das erfordert ein Höchstmaß an Geduld von Erziehern und Eltern.

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Es gibt in den Einrichtungen keine strikte Einteilung der Gruppen nach Alter, die Gruppen sind gut gemischt. Nur wenn Kinder verschiedenen Alters zusammen den Tag verbringen, lernen sie den richtigen Umgang in der Gemeinschaft. Kleinere Kinder können sich an den älteren orientieren und von ihnen lernen. Ältere Kinder geben Hilfestellung und verbessern somit auch ihr Selbstbewusstsein, Kindern stehen einander immer näher als Kinder und Erwachsene es je könnten.