Elfjähriger mit Gipsbein aus dem Bus geworfen

12. Mai 2010 Aus Von Steffi

Weil der elfjährige Nils aus Münster die 1,30 Euro für die Fahrt von der Schule nach Hause mit dem Bus nicht bezahlen konnte, setzte ihn ein Busfahrer in Münster in der letzten Woche kurzerhand auf die Straße. Dass der Junge sich auf Grund einer schweren Bänderdehnung mit seinem Gipsbein nur auf Krücken fortbewegen konnte, schien dem Fahrer des Busses dabei egal. Ebenso wie die interne Festlegung der Stadtwerke Münster, die besagt, dass Kinder unter 14 Jahren unter keinen Umständen aus dem Bus zu schicken seien. Grundsätzlich sei bei Kindern und Jugendlichen mit Augenmaß zu handeln, etwas, was dem Fahrer des Busses der Linie 8 scheinbar fehlte. „Das darf nicht sein und wird Konsequenzen für den Busfahrer haben.“, so Petra Willing, Sprecherin der Stadtwerke Münster.

Auslöser für die interne Festlegung waren Vorkommnisse bei der Deutschen Bahn in den vergangenen Monaten, bei denen immer wieder Minderjährige auf Grund fehlender Fahrkarten oder Ausweise aus dem Zug geworfen worden waren. „Nicht bei uns in Münster!“ war daher die Aussage der Stadtwerke, die für den Busverkehr der Stadt verantwortlich zeigen.

Leider scheint es, dass der elfjährige Nils an einen Mitarbeiter geriet, dem diese Festlegung entweder unbekannt oder egal war, so dass der Junge gezwungen war, die fünf Haltestellen nach Haus zu Fuß und auf Krücken zurückzulegen, wo er nach einer Stunde völlig erschöpft eintraf. Die Stadtwerke Münster haben sich inzwischen in aller Form bei dem Jungen und seiner Familie für den Vorfall entschuldigt.