Pampers: Baby-Windeln im Kreuzfeuer der Kritik
18. Mai 2010Eigentlich wollen Eltern nur das Beste für ihr Baby. Das lässt man sich auch gern mal ein wenig mehr kosten – Markenhersteller wie Pampers profitiert davon. Doch nun geriet der Konzern in harsche Kritik: Empörte Eltern klagen an, Windeln mit der neuen “Dry-Max-Technologie” würden Hautirritationen, Ausschläge und sogar Verätzungen verursachen. Das Schlimmste: Angeblich habe Pampers bereits von den gesundheitlichen Risiken gewusst.
Viele aufgebrachte Mütter und Väter schlossen sich in den USA und Kanada jüngst zusammen, um gegen den Markenhersteller Procter & Gamble, der hinter Pampers steckt, vorzugehen. In Internet-Blogs und Communities wie Facebook informierten und organisierten sie sich und riefen zum Protest auf. Die Eltern werfen dem Konzern vor, gewusst zu haben, dass die neuen “Dry Max”-Windeln Hautausschläge und Verätzungen hervorrufen können. Außerdem fordern sie, die Windeln vom Markt zu nehmen und die alten Modelle wieder einzuführen. Einige Elternvereinigungen streben derzeit sogar eine Sammelklage gegen Procter & Gamble an – 2 Klagen liegen bereits vor. Die Kläger fordern weiterhin, dass die Kosten für die Behandlungen der erlittenen Verletzungen durch den Konzern erstattet werden. Die US-Verbraucherschutzbehörde “Consumer Product Safety Commission” sowie ihr kanadisches Pendant “Health Canada” arbeiten bereits an dem Fall.
Der Konzern Procter & Gamble, deren Marke Pampers auf einen Umsatz von 9 Mrd. Dollar jährlich kommt, weist die Vorwürfe als “vollkommen falsch” zurück. Die Windeln seien vor der Markteinführung im vergangenen Jahr intensiv geprüft worden. Ausschläge bei Windeln seien zwar bedauerlich, aber nicht ungewöhnlich. Ca. 2,5 Millionen Babys seien betroffen – bereits vor der neuen Pampers “Dry-Max-Technologie”. Die Verkaufszahlen der neuen, dünneren Pampers-Windel seien trotz des medialen Interesses und der negativen Publicity nicht gesunken.
Nun bleibt abzuwarten, was die Tests der Verbraucherschutzorganisationen ergeben und ob die klagenden Eltern Recht bekommen.