Auch Väter können nach der Geburt ihres Babys depressiv werden
19. Mai 2010Das größte Glück für Eltern ist, wenn ihr Kind auf die Welt kommt – und dieses gesund ist. Nach der Geburt sind bekanntlich viele junge Mütter nicht gerade in bester Laune, wobei viele Familien das verharmlosen. Für manche Frauen wirken sich Wochenbettdepressionen oft so stark aus, dass diese zur Bedrohung des Kindes werden können. Einige der Frauen wollen sich sogar selbst das Leben nehmen.
Aber auch die Väter können nach der Geburt in Gefahr geraten. In dem Fachblatt „Journal of the American Medical Association“ ist am heutigen Mittwoch von Ärzten in den USA zu lesen, dass bis zu zehn Prozent der Väter nach der Geburt von Depressionen betroffen sind. Die Daten von 28.000 jungen Vätern sind von Medizinern der Eastern Virginia Medical School mit James Paulson in Norfolk ausgewertet worden. Der Studie zufolge werden im ersten Jahr nach der Geburt 10,4 Prozent der Väter depressiv. Bei allen anderen Männern liegt der Anteil bei nur 4,8 Prozent. Somit wird deutlich aufgezeigt, dass durch die Geburt die Psyche der Väter viel stärker beeinflusst wird.
Am geringsten machen sich die Depressionen in den ersten drei Monaten nach der Geburt bemerkbar. Ist ein Baby zwischen drei und sechs Monaten alt, tritt das Leiden viel häufiger auf. Forscher wissen, selbst wenn nur ein Elternteil depressiv ist, wirkt sich das negativ auf das Neugeborene aus. Deshalb ist es nach Ansicht der Ärzte wichtig, dass zur Verhütung von Depressionen nicht nur das Augenmerk auf die Mutter gelegt werden sollte, sondern sollte die ganze Familie miteinbezogen werden.
Quelle: Süddeutsche Zeitung