Wenn das Baby nur schreit
4. Oktober 2011Ein Baby hat keine andere Möglichkeit, seine Eltern auf ein Bedürfnis aufmerksam zu machen, als zu schreien. Manche Kinder allerdings scheinen fast ununterbrochen zu schreien. Diese werden als „Schreibabys“ bezeichnet. In diesen jungen Familien liegen die Nerven meist blank.
Das Geschrei eines Babys ist die einzige Möglichkeit, wie es mit seinen Eltern kommunizieren kann. Es signalisiert damit, dass seine Grundbedürfnisse unbefriedigt sind. Dies kann bedeuten, dass ihnen eine volle Windel unangenehm ist, ihnen zu kalt oder zu warm ist, sie müde sind, sie unter Magenschmerzen leiden oder schlicht sich allein fühlen.
Bei manchen Babys allerdings muss das Schreien nicht unmittelbar mit der Befriedigung eines Grundbedürfnisses zusammen hängen. Diese Babys lassen sich auch durch intensive Zuwendung wie Tragen oder Streicheln durch die Eltern kaum oder gar nicht beruhigen. Es ist sehr viel empfindsamer, als andere Kinder. Sie scheinen mehr als andere Babys Schwierigkeiten zu haben, sich an das Leben außerhalb des Mutterleibes zu gewöhnen. Sie sind schnell überlastet durch den Tagesablauf, empfinden Erwachen, Spielen oder auch Essen und Verdauen als eine Reizüberflutung, auf die sie mit Schreien reagieren. Diese Kinder nennt man auch „Schreibabys“.
Bei den Eltern dieser Kinder stellt sich schnell neben Hilflosigkeit auch eine Form der Wut und der Ablehnung gegenüber dem Kind ein, dass so gar nicht den Wunschvorstellungen eines Babys zu entsprechen scheint. Dies ist zwar normal, stürzt allerdings auch die Eltern in tiefe Schuldgefühle.
Was Eltern von Schreibabys vor allem brauchen ist eine Auszeit, eine Zeit, in der sie sich regenerieren können, um die Situation besser zu meistern. Hierbei können Verwandte und Freunde helfen, die sich für einige Stunden des Kindes annehmen, in denen die Eltern schlafen können oder auch einfach nur einmal für sich allein sein können. Außerdem sollten Eltern abklären lassen, ob nicht eine organische Ursache vorliegt. Bei der Geburt ausgerenkte Wirbel sind dabei nur eine von vielen Möglichkeiten. Auch ist es ratsam, eine Beratungsstelle aufzusuchen, von denen es inzwischen viele in Deutschland gibt.