Wie kläre ich mein Kind richtig auf?

20. April 2015 Aus Von Kathrin

Eines der schwierigsten Themen bei der Erziehung von Kindern ist mit Sicherheit die Aufklärung. Das ist ein Kapitel, dass Eltern möglichst lange vor sich her schieben.

Das liegt zum einen daran, dass sie sich unsicher sind, wann das Kind überhaupt das richtige Alter dafür hat und zum anderen ist da immer ein gewisses Schamgefühl und eine große Verkrampftheit. Die Zeiten haben sich verändert, Kinder sind heute viel früher reif, demnach muss man mit der Aufklärung auch nicht mehr bis zum Teenageralter warten.

Kinder beginnen Fragen zu stellen

Kinder haben viele Fragen zu allen möglichen Themen, irgendwann werden auch die ersten zum Thema Sexualität auftauchen. Wann dies der Fall ist, kann ganz unterschiedlich sein, denn es hängt von der jeweiligen Reife und den individuellen Lebensumständen der Familie ab.

Steht in der Familie zum Beispiel die Geburt eines Geschwisterchens an, dann wollen manchmal sogar schon Zweijährige wissen, wo dieses überhaupt her kommt. Solche Fragen sollten Eltern niemals einfach ignorieren, die Frage ist nur, wie man sie altersgerecht beantwortet.

Es gibt im Bereich der Aufklärung eine wichtige Regel, die Antworten sollten umso kürzer ausfallen, je jünger das Kind ist. Kleinkindern muss man noch keine kompletten Erklärungen liefern.

Im Fall von der Entstehung eines Kindes reicht zunächst die Auskunft, dass Babys im Bauch der Mutter heranwachsen. Möchte das Kind dann allerdings wissen, wie es dort hineingekommen ist, ist man schnell beim Thema Sex angelangt.

Und dann geraten viele Elternteile ins Rudern, denn wie soll man den Akt zwischen Mann und Frau und die Geschlechtsteile am besten nennen? Bis zum Eintritt in die Schule kann man dafür ruhig eigene Ausdrücke als Familiensprache finden.

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Anfangs können diese vertrauten Begriffe die Gespräche über Sexualität doch sehr erleichtern. Doch es ist empfehlenswert, so früh wie möglich die Bezeichnungen Penis und Scheide zu verwenden.

Wenn Eltern selbst die Initiative ergreifen müssen

Nicht immer stellen Kinder Fragen bezüglich der Sexualität von sich aus. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie nicht neugierig sind und kein Interesse daran haben. Häufig sind Kinder einfach zu gehemmt, um mit ihren Eltern darüber zu sprechen.

Oder es wäre auch möglich, dass das Kind so seine eigenen „Theorien“ hat, die es sich in seiner Fantasie ausgemalt hat. Sobald ein Kind ins Schulalter kommt, sollten Eltern mit der Aufklärung nicht mehr länger warten, dann müssen sie das Thema von sich aus ansprechen.

So können falsche Vorstellungen rechtzeitig entkräftet werden, bevor es in der Schule eventuell zu Peinlichkeiten kommt. Ideal für den Einstieg sind Bücher, die jeweils dem Alter des Kindes entsprechen.

Ansprechende Bildergeschichten erklären Kindern die Sexualität am besten. Es ist empfehlenswert, das Buch zunächst zufällig auf dem Tisch liegen zu lassen, vielleicht findet das Kind von selbst Interesse daran. Sollte es darin blättern, so kann man sich zu ihm setzen und auch dezent nachhaken.

Die Aufklärung soll nicht einer Unterrichtsstunde gleichen, sondern sehr gefühlvoll gestaltet werden. Während man in dem Buch blättert, kann man immer wieder eigene Geschichten mit einbringen, wie es zum Beispiel während der Schwangerschaft war.

Kindern soll vermittelt werden, dass Sexualität etwas Schönes und Lustvolles ist und nicht nur der Fortpflanzung dient. Das Kind soll erkennen, dass es auch um Liebe, Vertrauen und Verantwortung geht. Sexualität sollte niemals ein Tabuthema in der Familie sein, was natürlich nicht bedeutet, dass man mit Kindern über das eigene Intimleben plaudern muss.