Achtung, mögliche Vergiftung: Vorsicht mit Pflanzen bei Kindern
20. Januar 2011Wenn der Winter zu Ende geht und der Frühling kommt, beschäftigen sich viele Blumenfreunde mit der jährlichen Gestaltung der Balkone oder Gärten. Da viele heimische Pflanzen nicht ungefährlich sind, ist für Eltern von kleinen Kindern sehr wichtig, besondere Vorsicht beim Kauf und vor allem beim Pflanzen der Blumen oder Sträucher walten zu lassen.
Kinder sind schnell und unberechenbar und laufen schnell Gefahr, sich zu vergiften, denn sie fassen alles an, und nehmen auch gerne alles in den Mund. Oft reicht sogar schon aus, dass sie eine Pflanze anfassen und die Hand in den Mund nehmen oder die Hände nicht waschen und etwas Essbares anfassen.
In leichteren Fällen bekommen die Kleinen meist nur Bauchweh. Sie können aber auch Beschwerden bekommen wie Durchfall oder Erbrechen. Anzeichen für eine leichte Vergiftung können auch Entzündungen, Ausschlag, Juckreiz oder Rötungen der Haut sein.
Hingegen lebensgefährlich kann der Verzehr von Goldregen sein. Auch die rote Gartenbohne, Maiglöckchen, Herbstzeitlose, Engelstrompete, Seidelbast, Stechpalme und natürlich die Tollkirsche stehen auf der Liste der gefährlichen Pflanzen. Wenn die Kinder eine dieser Pflanzen anfassen oder essen, können je nach Pflanzenart unterschiedliche Pflanzenteile wie Früchte, Wurzeln oder Blätter die Beschwerden auslösen.
Vor dem Kauf einer Pflanze sollten sich die Eltern informieren, welche gefährlich werden könnten, um gleich einer Vergiftung vorzubeugen. Kaufen sie deshalb besser nur Pflanzen, die unbedenklich sind und machen sie einen großen Bogen um Gewächse die gefährlich sind.
Notfall-Verhaltensregeln bei Vergiftungen
Folgendes ist zu beachten, wenn trotz allen Vorkehrungen ein Vergiftungsfall auftritt:
- Erste Grundregel bei Kindernotfällen: Ruhe bewahren!
- Je schneller sie als Eltern reagieren, umso besser ist das für ihre Kinder!
- Wichtig ist, dass diese sofort die Pflanzenteile ausspucken, und sich dabei aber nicht erbrechen.
- Rufen Sie gleich die Giftinformationszentrale (Giftnotruf Berlin, rund um die Uhr: 030 – 19240) an erläutern diesen genau womit sich wer und wann vergiftet hat.
- Benachrichtigen Sie sofort den Notarzt (Notruf bundesweit 112), wenn der Verdacht einer starken Vergiftung vorliegt.
- Die Kinder müssen viel trinken – Milch ist verboten, denn diese begünstigt eine Aufnahme der Giftstoffe.
- Spülen Sie sehr gründlich die betroffenen Hautpartien ab.
- Stellen Sie die Pflanze sicher für eine eindeutige Bestimmung. Auch Proben von Erbrochenem oder Durchfall sollten, auch wenn es unangenehm ist, sichergestellt werden – am besten in einem zugeknoteten Müllbeutel.