Bundeskanzlerin Angela Merkel gegen türkische Gymnasien in Deutschland

26. März 2010 Aus Von Steffi

Jüngst hatte der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan gefordert, türkische Gymnasien in Deutschland einzurichten. Dem hat nun Bundekanzlerin Angela Merkel einen klaren Riegel vorgeschoben. Sie meint dazu, dass die Kinder und Jugendlichen aus türkischen Familien grundsätzlich in deutsche Schulen gehen sollen. Von der Idee, dass alle türkischen Schüler hier auf ein türkisches Gymnasium gehen sollen, halte sie nichts.

Auf weitere Kritik und Ablehnung mit seinem Anliegen, stößt Erdogan auch bei vielen Türken in Deutschland. Selbst der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde, Kenan Kolat, sagt dazu, sollte der Unterricht in solchen Gymnasien nur auf Türkisch stattfinden, wäre das ein großer Fehler. Auch die Äußerungen von Erdogan, dass die türkischen Kinder zunächst ihre Muttersprache beherrschen müssen, bevor sie deutsch lernen, sei einfach falsch.

Und auch der FDP-Bundestagsabgeordnete Serkan Tören ist nicht begeistert von der Idee des türkischen Ministerpräsidenten. Im Gegenteil, denn Tören ist der Meinung, dass die Kinder aus türkischen Familien sogar schon früher die Möglichkeit bekommen sollen, die deutsche Sprache richtig zu lernen.

Auch deutsche Politiker haben sich wie die Bundeskanzlerin gegen die Meinung Erdogan gestellt. So meint der hessische Integrationsminister Jörg-Uwe Hahn, es müsse das Ziel sein, türkischstämmige Migranten rasch in die deutsche Gesellschaft einzugliedern. Würde der Schulunterricht nur in Türkisch stattfinden, wären die Kinder noch mehr abgesondert. Ein Vorschlag vom Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Josef Krauss, dass Türkisch als zweite oder dritte Fremdsprache in den Gymnasien aufgenommen wird, könnte die Sprachkompetenz der jungen Türken stärken.

Quelle: Die Zeit