Mama, bist du da?
30. Mai 2011Handys sind in unseren Zeiten nicht mehr wegzudenken. Immer und überall sieht man Menschen mit dem Handy. Auch Eltern, vornehmlich Mütter mit Kleinkindern, sieht man angeregt in das Handy plaudernd den Kinderwagen durch die Straßen schieben. Leider jedoch gelten die Worte nicht dem Baby oder dem Kleinkind. Eine deutsche Studie belegt, dass Mütter im Durchschnitt länger in ihr Handy reden, als mit ihrem Kind.
Eltern bleiben auch nach der Geburt ihres Kindes Menschen mit einem Freundeskreis, mit dem sie gern und ausgiebig plaudern möchten. Was könnte sich da besser eignen, als ein Telefonat, während das Kind im Kinderwagen spazieren geschoben wird.
Solang das Baby schläft, mag die Mutter die Zeit durchaus problemlos für ein Gespräch mit der Freundin nutzen können, doch was ist, wenn das Kind wach ist und eigentlich die Aufmerksamkeit der Mutter gern für sich hätte? Das Kleinkind erlebt die Mutter zwar redend, aber dennoch abwesend, während des Telefonates schaut die Mutter an ihrem Kind vorbei oder durch es hindurch. Das Kleinkind kann so keinen Blickkontakt mit der Mutter, seiner Hauptbezugsperson, herstellen. Dies verunsichert das Kind, es fühlt sich allein gelassen.
Unter den leeren Augen der Mutter, die mit ihrem Blick nicht das Kind fixiert, während sie telefoniert, leiden die Kleinkinder. Sie brauchen den emotional engen Kontakt zu ihrer Hauptbezugsperson, ist diese nicht erreichbar, so kann dies dazu führen, dass die Kinder sich verschließen und seelisch im übertragenen Sinne verkümmern. Sie werden ängstlich und entwickeln sich weniger gut.
Experten gehen inzwischen so weit, dass sie den „Handy Müttern“ raten, was eigentlich selbstverständlich sein sollte. Mindestens während des Stillens und Wickelns sollte das Handy aus bleiben, auch bei Spaziergängen das Handy häufiger einmal bewusst ignorieren und die Zeit ganz dem Kind widmen.