Pavor Nocturnus – Wenn Kleinkinder die Panik erfasst
31. Mai 2011Das Kind ist im Bett und scheint gerade selig zu schlummern, die Eltern sitzen entspannt vor dem Fernseher. Plötzlich ertönen schrille Schrei aus dem Kinderzimmer. Die erschrocken herbei eilenden Eltern finden ihr Kleinkind zitternd und nicht ansprechbar im Bett vor, offensichtlich von einer Panikattacke erfasst. Pavor Nocturnus nennt sich dieses Phänomen, das den Eltern zwar den Angstschweiß ebenso auf die Stirn treiben lassen kann, wie dem davon betroffenen Kind, das aber völlig harmlos ist.
Hauptsächlich sind Kleinkinder von dem Pavor Nocturnus betroffen. Diese spezielle Form eines Alptraums tritt meist kurz nach dem Einschlafen auf. Die Kinder erwachen schreiend, weinend und höchstgradig erregt oder versuchen loszulaufen. Für die Eltern ist dabei das Schlimmste, dass sie ihr Kind in dieser Situation anscheinend nicht erreichen können. Selbst wenn die Eltern versuchen, ihr Kind anzusprechen, werden sie meist nicht wahr genommen, das Kind scheint in seinem Schrecken durch die Eltern quasi hindurch zu sehen. Diese Situation ist dabei für die Eltern gleichsam erschreckend wie beunruhigend, sie fühlen sich ohnmächtig und hilflos.
Falsch wäre es jedoch zu versuchen, das Kind mit allen Mitteln zu wecken. Ein Kind, welches vom Pavor Nocturnus heimgesucht wird, befindet sich auch nach dem scheinbaren schreckhaften Erwachen noch immer in einem Schlafzustand. Sollte es geweckt werden, könnte es sich noch mehr erschrecken. Besser sollten Eltern das Kind sanft in den Arm nehmen, beruhigend mit ihm reden und es streicheln.
Warum und vor allem wann ein Kind vom Pavor Nocturnus heimgesucht wird, ist sehr individuell. Manche Kinder werden überhaupt nicht von ihm heimgesucht, andere hingegen haben eine Phase, in der regelmäßig der Pavor Nocturnus ein nächtlicher Besucher ist, wenn das Kind beispielsweise eine neue Erfahrung gemacht hat, besonders viel erlebt hat, oder der Tag hektisch war.