Mein Kind ein Suppenkasper?

31. Januar 2011 Aus Von Steffi

Zwischen eineinhalb und drei Jahren kann sich ein Kind daheim zu so etwas wie einem Suppenkasper entwickeln. Plötzlich ist Essen nicht mehr wichtig und wird erst einmal abgelehnt. Um so erstaunter sind Eltern oft, wenn sie von den Erzieherinnen der Krippe oder des Kindergartens hören, dass ihr Kind dort sehr gut isst und während der Mahlzeiten ruhig am Tisch sitzt. Auch die Tatsache, dass ihr Kind dort sehr wohl in der Lage ist, selbstständig mit dem Löffel oder der Gabel zu essen, versetzt Eltern immer wieder in Erstaunen.

Viele Eltern gehen in solchen Situationen dazu über, dem Kind permanent Essen anzubieten, damit es überhaupt noch etwas isst. Am Tisch werden die Kinder dann auch oft gefüttert und sobald sie fertig sind aus dem Kinderstuhl genommen, damit sie weiter spielen können. Diese Maßnahmen allerdings können die Situation nur weiter verschärfen anstatt sie zu entspannen. Durch die unregelmäßigen Essenszeiten ist das Kind in einem Zustand der permanenten Sättigung. Dadurch hat es zu den Mahlzeiten eher weniger Hunger und wird auch eher das Essen ablehnen. Zudem lernt es auch nicht, ein Hungergefühl zu entwickeln und auch entsprechend kein Sättigungsgefühl, was in späteren Jahren zu Essstörungen führen kann.

Auch wenn es gerade in der ersten Zeit schwer fällt, sollte dem Problem am besten mit einer festen Struktur begegnet werden. Dass das Kind im Kindergarten oder der Krippe „normal“ isst, liegt häufig in der Tatsache begründet, dass dort zum einen eine große Tafel ist, an der alle gleichzeitig die Mahlzeiten einnehmen, zum anderen aber auch in den festen Essenszeiten. Genau dies sollten Eltern auch daheim weiterführen, also möglichst Mahlzeiten mit allen Familienmitgliedern und zu festen Zeiten im Tagesablauf einnehmen.