Was ist eigentlich Entwicklungsstottern?
7. Juni 2011Eltern sind voller Stolz, wenn das Baby beginnt die ersten Laute zu formen und zu plappern und platzen zumeist fast vor Freude, wenn das erste „Mama“ oder „Papa“ über die Lippen des Kleinkindes kommt. Um so mehr erschreckt es dann, wenn ein Kind, welches vermeintlich schon flüssig Sprechen kann, plötzlich beginnt zu Stottern. Allerdings ist dies in den meisten Fällen noch kein Grund zur Beunruhigung, da im Alter von drei bis fünf Jahren viele Kinder eine Phase des so genannten „Entwicklungsstotterns“ durchlaufen.
Tritt bei einem Kind, das schon recht flüssig, deutlich oder auch gut spricht, plötzlich ein Stottern auf, so reagieren viele Eltern alarmiert. Doch als erstes sollte genau darauf gehört werden, wie sich das Stottern äußert. Gerade im Alter zwischen drei und fünf Jahren nämlich kann es sich dabei um ein entwicklungsbedingtes Stottern handeln, was von allein wieder nach drei bis sechs Monaten verschwindet. Dem Stottern zu Grunde liegt dabei, dass in diesem Alter die Kinder häufig beginnen, die verschiedenen Satzstrukturen bewusst wahrzunehmen und zu verwenden, ebenso auch verschiedene Zeitformen von Erzählungen. Die Kinder unterbrechen sich dann im Satz oder auch im Wort, machen Pausen oder wiederholen einzelne Satzbausteine oder Worte. Daher sollten Eltern auch genau hinhören, wie sich das Stottern äußert, denn zumeist ist entwicklungsbedingtes Stottern eher als ein unflüssiges Sprechen wahrnehmbar, „richtiges“ Stottern geht zumeist einher mit einer enormen Anstrengung, die sich meist auch im Gesicht des Kindes abzeichnet.
Als wichtigste Verhaltensregel beim Entwicklungsstottern gilt, die Kinder weder zu unterbrechen, wenn sie ins Stocken geraten, noch ihnen Worte vorzugeben. Am besten abwarten, bis das Kind allein den Satz beendet hat. Ganz wichtig ist es auch, das Stottern nicht zu einem Problem zu machen. Wird dem Kind immer wieder klar gemacht, dass es ein Problem beim Sprechen hat, wird es bewusst darauf achten und so erst unter Druck gesetzt, was das Stottern noch verstärken kann.