Welche Impfungen machen wirklich Sinn?

24. Juni 2014 Aus Von Kathrin

Wenn ein Baby geboren wurde, dann stehen routinemäßig auch schon bald die ersten Impfungen beim Kinderarzt an. Jeder weiß, dass Impfungen immer auch Nebenwirkungen mit sich bringen können. Deshalb wird die Notwendigkeit von Impfungen bei Babys und Kleinkindern immer wieder kontrovers diskutiert.

Viele sehen die Impfungen als Vorbeugemaßnahme, um verschiedene Erkrankungen im Kindesalter zu verhindern. Doch es werden auch immer mehr Stimmen laut, die sich gegen die empfohlenen Impfrichtlinien zur Wehr setzen.

Geringes Risiko von schweren Nebenwirkungen

Die Ständige Impfkommission, kurz Stiko, empfiehlt für Kinder und Jugendliche insgesamt 13 Standardimpfungen, diese werden auch von den Krankenkassen bezahlt. Ob man seine Kinder letztendlich impfen lässt, das müssen Eltern selbst entscheiden.

Es kann im schlimmsten Fall nach einer Impfung zu Komplikationen kommen. Doch wenn man sieht, welche Probleme sich aus einer normalerweise harmlos erscheinenden Kinderkrankheit ergeben können, der sollte dieses geringe Risiko lieber in Kauf nehmen.

Eine Impfung soll nicht nur dazu dienen, den Kindern die Qualen einer Infektionskrankheit zu ersparen, sondern auch um Komplikationen zu verhindern. Schwere Nebenwirkungen sind nach Impfungen extrem selten. Leichtes Fieber oder eine Rötung im Bereich der Einstichstelle können Folgen der Impfung sein, doch diese sind absolut harmlos.

Dringend empfohlene Impfungen

Kinderlähmung und Diphtherie sind Erkrankungen, die es in unseren Breitengraden so gut wie gar nicht mehr gibt. Das ist der Grund, dass einige Eltern der Meinung sind, eine Impfung wäre deshalb unnötig. Doch nur weil so großflächig geimpft wird, konnten diese Krankheiten nahezu ausgerottet werden.

Auch wenn die Erreger bei uns nicht mehr vorhanden sind, sie können von Reisenden aus anderen Gebieten der Erde jederzeit eingeschleppt werden. Würden viele Eltern künftig ihren Kindern diese Impfungen verwehren, könnten die Erkrankungen auch wieder vermehrt auftreten.

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Die Impfung gegen Tetanus ist auch unbedingt notwendig, auch noch im Erwachsenenalter. Die Erreger finden sich weltweit in der Erde, sie können durch verschmutzte Wunden jederzeit in den Körper eindringen.

Gegen diese Infektionen wird heutzutage meistens im Rahmen einer Sechsfachimpfung immunisiert. Die Sechsfachimpfung schützt nicht nur vor Tetanus, Diphtherie und Kinderlähmung, sondern auch vor Keuchhusten, Hepatitis B und Hib.

Eltern brauchen sich keine Sorgen machen, dass diese Mehrfachimpfung den Körper des Baby überfordert. Die Antigene sind heutzutage so minimal dosiert, dass selbst der kleine Körper problemlos damit fertig wird.

Würde man jeden Impfstoff einzeln verabreichen wäre das sechsmal ein Pieks für das Kind, und mit jeder Spritze gelangen auch Zusatzstoffe mit in den Körper. Der Sinn der Dreifach-Impfung gegen Masern, Röteln und Mumps wird von Eltern auch häufig in Frage gestellt.

Früher gab es dagegen auch keine Impfung, und die meisten Kinder haben die Erkrankungen problemlos durch gemacht. Ja, meistens verlaufen die Krankheiten auch ohne Komplikationen.

Es gibt jedoch auch sehr dramatische Verläufe, vor allem nach einer Erkrankung an Masern kann es zu einer Hirnhautentzündung kommen, die zu bleibenden Hirnschäden oder gar zum Tod führen kann.

Mumps kann für Jungen gefährlich werden, eine Erkrankung kann zu Unfruchtbarkeit führen. Bei jungen Frauen können Röteln während der Schwangerschaft das Ungeborene schwer schädigen. Relativ neu ist die Schluckimpfung gegen Rotaviren. Diese ist durchaus sinnvoll, denn bei Baby und Kleinkindern kann es dadurch zu schweren Darminfektionen kommen.

Impfungen, die umstritten sind

Die Impfung gegen Windpocken wird von Kinderärzten für Babys in einem Alter ab 11 Monaten angeboten. Diese Impfung sollte man nur in Erwägung ziehen, wenn da Kind an Hauterkrankungen wie Neurodermitis oder Schuppenflechte leidet, oder genetisch vorbelastet ist.

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In diesem Fall wären die Windpocken eine starke Belastung für die ohnehin schon geschundene Haut. Ansonsten ist sie eher abzulehnen, denn der Schutz hält nicht dauerhaft, die Erkrankung tritt dann gerne im Erwachsenenalter auf, wo sie wesentlich problematischer ist.

Von Kinderärzten werden auch Impfungen gegen Meningokokken und Pneumokokken angeboten, die Erreger können auch Blutvergiftungen, schwere Entzündungen und vor allem Hirnhautentzündungen auslösen. Natürlich würde eine Impfung angesichts dieser möglichen schweren Komplikationen Sinn machen.

Doch Erkrankungen mit Meningokokken sind sehr selten, und die Pneumokokken-Erreger trägt ohnehin fast jeder zweite Mensch in sich. Die Wirkzeit der Impfstoffe ist sehr kurz, die Pneumokokken-Impfung bringt teilweise gar keinen Schutz, weil die Erreger so weit verbreitet sind und es viele verschiedene davon gibt.

Bei beiden Impfungen kann es zu starken Nebenwirkungen kommen, so dass man sich gut überlegen sollte, ob eine Impfung wirklich notwendig ist. Man sollte mit dem Kinderarzt darüber sprechen und erörtern, ob das Kind zu einer Risikogruppe gehört.