Allergiegefährdete Kinder: Hunde sind geeignete Gefährten

4. Februar 2010 Aus Von Steffi

Eltern allergiegefährderter Kinder, die sich Gedanken über Haustiere machen, können ruhigen Gewissens die Anschaffung eines Hundes in Betracht ziehen. Der Bremer Allergologe Andreas Degenhardt beruhigte: der Mythos, Hunde seien für allergiegefährdete Kinder ungeeignet, sei falsch. Während Katzen und Nagetiere in ihren Haaren und Hautschuppen Eiweiße besitzen, auf die das Immunsystem besonders sensibel reagiert, sei dies bei Hunden und anderen Tieren nicht der Fall.

Schon im Jahr 2008 veröffentlichte das Helmholtz Zentrum München eine Studie, in der über 10 Jahre hinweg 9.000 Kinder beobachtet wurden. Der überaschende Schluss: Kinder, die mit Hunden aufwachsen, waren deutlich weniger allergieanfällig als Kinder ohne Hunde im Haushalt. Nach dem konkreten Grund für diese Tatsache befragt, wusste das Forschungsteam allerdings auch keine eindeutige Antwort – sie vermuteten zwar einen Zusammenhang zwischen dem regelmäßigen Aufenthalt im Freien zum Gassi gehen und Spielen, hundefreundlichen Wohnungen oder bisher nicht entdeckten Keimen, die ein Hund mitbringt, aber abschließend wurde dies bisher nicht geklärt.

Allergie-Experte Andreas Degenhardt präzisierte: das Zusammenleben mit Hunden scheint bei Kindern nicht nur für eine deutlich geringere Anfälligkeit gegenüber Tierhaarallergien, sondern auch für die Senkung der Wahrscheinlichkeit einer Überempfindlichkeit gegenüber Schimmelpilzen, Hausstaubmilben oder Pollen zu sorgen.

Eine Einschränkung nannte er jedoch: bei Kindern mit Asthma rät der Allergologe, grundsätzlich auf behaarte Haustiere zu verzichten und gegebenenfalls lieber die Anschaffung eines Aquariums oder einer Schildkröte zu erwägen.