Benimm dich, Kind!
5. September 2011Viele Eltern kennen sicherlich folgende Situation. Man sitzt mit seinem Kind in einem Restaurant, hat extra zuvor einige grundsätzliche Benimmregeln festgelegt und dennoch scheint es, als habe das Kind noch niemals davon gehört, dass Besteck auch benutzt werden kann, oder rülpsen bei Tisch unangebracht ist.
Gutes Benehmen ist keine Glückssache, weder bei Kindern, noch bei ihren Eltern. Denn leider gilt auch im Bereich der Höflichkeit und der Etikette der selbe Grundsatz, wie auch bei allen anderen Erziehungsfragen. Kinder lernen am besten am Modell und nicht durch Druck. Denn egal wie oft einem Kind beispielsweise gesagt wird, es dürfe nicht die Tür knallen lassen, wenn es genau dieses Verhalten auch bei Eltern oder anderen Bezugspersonen erlebt.
Gerade, wenn Kinder ständig in ihrem Verhalten kritisiert und ermahnt werden, kann dies in einer Weigerungshaltung des Kindes enden. Besser sollten die von den Kindern erwarteten Verhaltensweisen und das erwartete Benehmen auch permanent vorgelebt werden. So bringt es beispielsweise wenig, von einem Kind bei Tisch zu verlangen, es möge bitte und danke sagen, wenn die Eltern selbst dies nicht beherzigen. Auch eine Serviette zu benutzen oder mit Messer und Gabel sicher umzugehen, muss nicht nur erlernt, sondern vor allem auch gezeigt werden. Wenn daheim grundsätzlich Pommes mit der Hand gegessen werden, so wird ein Kind dies logischer Weise auch in einem Lokal tun wollen, auch wenn die Eltern es dort vielleicht unangebracht finden. Generell sollten Kinder immer dann auch Lob und Anerkennung erfahren, wenn sie etwas besonders gut gemacht haben, dies gilt auch für gutes Benehmen.
Allerdings sollten Kinder nicht zu kleinen Knigges erzogen werden. Nicht jedes Kind mag beispielsweise jedem Fremden die Hand geben oder sich von den Tanten, die sie einmal im Jahr zu Gesicht bekommen, knuddeln und küssen lassen.