Gesunde Ernährung: Früh übt sich

Gesunde Ernährung: Früh übt sich

16. April 2024 Aus Von Zyrius Rantan

Übergewicht ist bei uns weit verbreitet. Immer mehr Menschen leiden an Adipositas und Krankheiten, die auf unausgewogene Ernährung zurückzuführen sind. Neben genetischen Aspekten oder hormonellen Störungen sind falsche Essgewohnheiten eine wesentliche Ursache für zu viele Kilos. Oft liegen die Gründe für ungesundes Verhalten schon in der Kindheit. Eltern haben einen großen Einfluss auf ihre Kinder, aber auch der Kindergarten bietet ein gutes Lernfeld für ein gesundes Essverhalten. Bei den täglichen Mahlzeiten werden die Gewohnheiten der Kleinen ganz nebenbei verankert.

Was prägt das Essverhalten von Kindern?

Viele Gewohnheiten werden früh im Leben geprägt. Deshalb ist es so wichtig, von Anfang an die richtigen Nahrungsmittel für den Nachwuchs auszuwählen. Kinder sind in den ersten Lebensjahren besonders offen für Einflüsse aus ihrer Umgebung. Sie beobachten das Verhalten ihrer Bezugspersonen sehr genau und neigen dazu, die Verhaltensweisen ihrer Eltern oder Geschwister nachzuahmen. Ungünstige Essgewohnheiten in der Familie können auf Dauer von ihnen als akzeptabel oder normal angesehen werden und ungesundes Essverhalten festigen. Auch wenn einige Vorlieben oder Abneigungen für bestimmte Lebensmittel genetisch bedingt sein mögen, ist die frühe Kindheit eine entscheidende Phase für die Entwicklung der Ernährungsgewohnheiten. Mit zunehmendem Lebensalter spielt auch der Kindergarten eine wichtige Rolle bei der Prägung des Essverhaltens. Er ist oft die erste soziale Umgebung außerhalb der Familie, in der Kinder regelmäßig eine Mahlzeit einnehmen, ohne dass die Eltern dabei sind.

Welche Rolle spielt der Kindergarten bei der Bildung von Ernährungsroutinen?

Kinder brauchen Routine und Struktur. Feste Essensgewohnheiten sowohl zu Hause als auch im Kindergarten schaffen Sicherheit und Vorhersehbarkeit. Bereits im Kindergarten werden wichtige Routinen im Leben der Kleinen etabliert. Die Erzieherinnen und Erzieher spielen dabei eine wichtige Rolle, indem sie für eine gesunde Verpflegung in der Kita sorgen und die Kinder ermutigen, frische Vitamine sowie leckeres Gemüse zu probieren. Auch die Interaktion mit Gleichaltrigen prägt das Essverhalten nachhaltig – die Gruppendynamik im Kindergarten führt schnell dazu, dass Kinder bestimmte Lebensmittel bevorzugen oder ablehnen – je nachdem, wie die Vorlieben und Abneigungen ihrer Spielkameraden sind. Kinder beobachten und imitieren häufig das Verhalten anderer Kinder. Bei der gemeinsamen Zubereitung und Mahlzeit von Salat und Gemüse sind sie meist aufgeschlossener für unbekannte Lebensmittel als zu Hause – sofern die Freunde dies auch essen.

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Wie wichtig ist die Kita für die Entwicklung der Kinder?

Kindergärten sind weit mehr als nur eine Betreuungseinrichtung für die Kleinsten. Sie leisten auch einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der Kinder und sind ein Ort, an dem sie soziale Kompetenzen und grundlegende Fähigkeiten lernen. Dies leistet eine große Anzahl qualifizierter Pädagogen. Dazu gehört auch der Umgang mit regionalen und saisonalen Nahrungsmitteln. Kinder lernen bei den Mahlzeiten, welche Lebensmittel zu welcher Zeit in ihrer Region verfügbar sind und wie sie zubereitet werden. Dies fördert ein Verständnis für Nachhaltigkeit und für den gesundheitlichen Aspekt der Nährstoffe. Noch spannender wird dieser Aspekt, wenn der Kindergarten die Möglichkeit hat, Koch- und Gartenprojekte anzubieten und schon die Kleinsten darin unterstützt, einen Gemüsegarten anzulegen, um den gesamten Prozess der Ernährung vom Anbau bis zur Ernte zu erleben. Kinder lernen dabei, wie man vitaminreiche Lebensmittel auswählt, zubereitet und konsumiert. So wird gleichzeitig das Bewusstsein für eine gesunde Esskultur gestärkt und positive Ernährungsgewohnheiten gefördert.