Nahrungsergänzungsmittel bei Kinderwunsch und in der Schwangerschaft – Was ist sinnvoll?

Nahrungsergänzungsmittel bei Kinderwunsch und in der Schwangerschaft – Was ist sinnvoll?

27. Juni 2022 Aus Von Zyrius Rantan

Werdende Mamis achten häufig besonders auf ihre Ernährung. Und das ist auch richtig so. Denn eine ausgewogene Ernährung schafft gute Voraussetzungen für eine Schwangerschaft und für die Gesundheit von Mutter und Kind. Aber ist gesund und ausgewogen essen eigentlich genug? Sollte bei bestimmten Nährstoffen nachgeholfen werden? Oder kann man vielleicht sogar zu viel des Guten tun? Hier die Antworten:

Sind Nahrungsergänzungsmittel überhaupt sinnvoll?

Mangelernährung ist hierzulande ein eher seltenes Problem. Gesunde, erwachsene Menschen, die sich normal ernähren und keinen erhöhten Bedarf haben, brauchen deshalb eigentlich auch keine Nahrungsergänzungsmittel.
Wird eine Schwangerschaft geplant oder besteht sie sogar schon, kann das aber anders aussehen. Bestimmte Stoffe sind für die gesunde Entwicklung des Kindes besonders wichtig und Nahrungsergänzungsmittel können hier sicherstellten, dass sie auch wirklich in ausreichender Menge vorhanden sind. Die Einnahme kann auch bereits sinnvoll sein, bevor die Schwangerschaft überhaupt eintritt. Der Körper kann dann seinen Bedarf auffüllen, noch bevor er durch die Schwangerschaft gefordert wird. Auch die Fertilität kann das positiv beeinflussen.
Nahrungsergänzungsmittel für Schwangere können also zumindest hinsichtlich einiger Stoffe sinnvoll sein.

Welche Stoffe sind wichtig?

Folsäure
Ganz oben auf der Liste steht Folsäure, denn ein Mangel daran kann schwerwiegende Folgen haben und den Bedarf über die Ernährung zu decken, ist nicht immer gut möglich. Das gilt besonders für Frauen, die vorher lange hormonell verhütet haben, denn die Aufnahme von Folsäure kann dadurch gehemmt sein. Fehlt es an Folsäure, können Fehlbildungen beim Kind entstehen und auch das Risiko einer Früh- oder Fehlgeburt steigt. Folsäure wird deshalb nicht nur in der Schwangerschaft, sondern auch bereits vor der Empfängnis empfohlen.

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Eisen
In der Schwangerschaft kann sich der Eisenbedarf verdoppeln, denn auch das ungeborene Kind legt einen Eisenspeicher an. Eisen lässt sich leicht über die Nahrung aufnehmen und auch der Mehrbedarf einer Schwangerschaft lässt sich prinzipiell darüber decken. Dennoch kann es zu einem Mangel kommen. Eisenpräparate können dann helfen. Allerdings sollte vorab ärztlich abgeklärt werden, ob wirklich ein Mangel besteht, denn Eisenpräparate können auch Nebenwirkungen haben.

Jod
Eine normale Ernährung mit Milchprodukten, Fisch und jodiertem Speisesalz deckt gewöhnlich unseren Jodbedarf. Doch auch der steigt in der Schwangerschaft und die normale Ernährung reicht dann oft nicht mehr. Dabei ist Jod enorm wichtig für die gesunde Entwickelung von Gehirn, Nervensystem und Schilddrüse des Kindes. Eine ergänzende Einnahme von Jod ist also empfehlenswert. Wer Probleme mit der Schilddrüse hat, sollte das vorher mit dem Arzt absprechen.

DHA (Docosahexaensäure)
DHA ist eine Omega-3-Fettsäure, die in der Schwangerschaft besonders für die Entwicklung der Sehfähigkeit des Kindes wichtig ist. Die Hauptquelle ist Seefisch. Wer ihn isst, bekommt normalerweise auch in der Schwangerschaft genug DHA. Wer keinen Fisch ist oder ihn gerade einfach nicht herunter bekommt, sollte DHA in Absprache mit dem Arzt gegebenenfalls ergänzen.

Was ist unnötig?

Manchmal werden Schwangeren auch Magnesium, Vitamin-D und B-Vitamine empfohlen. In der Regel sind sie aber nicht ergänzend nötig. Der Bedarf daran ist in der Schwangerschaft nicht so hoch, dass er nicht problemlos auf normalem Wege gedeckt werden könnte. Zu viel Magnesium kann sogar die Magen-Darm-Funktion stören. Wer unsicher ist und dennoch einen Mangel befürchtet, sollte sich diesbezüglich an den Arzt oder die Ärztin wenden.