Teenager Mütter
16. November 2011Sie sind selbst noch mehr Kind, als Erwachsene und dennoch müssen sie die Verantwortung für ein Kind übernehmen. Zwar ist die Zahl der Teenager Schwangerschaften leicht rückläufig, doch immer noch auf hohem Niveau. In verschiedenen Projekten wird immer wieder versucht, Kinder und Jugendliche für das Thema Verhütung und Schwangerschaft zu sensibilisieren. Eines davon ist eine Zeit als „Mutter auf Probe“.
Immer wieder werden Mädchen, die selbst noch Kinder sind, zu Müttern. Dies bedeutet mehr, als nur die Verantwortung für die Pflege eines Babys übernehmen zu müssen. Quasi nebenher wollen auch noch die Schule, die sozialen Kontakte zu den eigenen Freunden und nicht zuletzt der gesamte Alltag neu organisiert und jeden Tag aufs Neue gemeistert werden.
Schwangerschaften im Teenageralter, im Jahr 2009 wurden übrigens 3 von 1000 minderjährigen Mädchen Mutter, sind aber nicht immer ungewollt. Zwar sind noch immer 90 Prozent aller Schwangerschaften im Teenageralter ein Unfall, doch erschreckende 10 Prozent eben nicht. Vielfach steckt dahinter ein gewisser Gleichmut, aber auch der Versuch, dem eigenen Leben einen Sinn zu geben. Meist aber sind Fehler bei der Verhütung oder mangelnde Aufklärung der Grund für die ungewollten Schwangerschaften, von denen Hauptschülerinnen leider laut einer Studie fünf mal öfter betroffen sind, als Gymnasiastinnen.
Spezielle Präventionsprogramme sollen helfen, dass weniger Teeanager ungewollt schwanger werden. Eines dieser Programme lässt dabei Teenager für einige Tage Mutter oder Vater auf Probe werden. Die teilnehmenden Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 16 Jahren erhalten dabei eine täuschend echt wirkende Babypuppe, das „RealCareBaby“. Dieses entspricht in Gewicht und Verhalten nahezu einem echten Baby. Sensoren in der Puppe zeichnen dabei genau auf, wie sich „Mutter“ oder „Vater“ in der Zeit um das Kind kümmerten. Die Erfahrungen der Jugendlichen reichen dabei von abfälligen Blicken von Passanten über schlaflose Nächte bis hin zu der Erkenntniss, dass es zwar schön ist, sich eine Weile um das Baby zu kümmern, ein richtiges Kind allerdings kommt für die Teilnehmer des „Eltern auf Probe“ nach nur drei Tagen mit dem Baby nicht in Frage, zumindest nicht, solang sie selbst noch Kinder sind, da sie deutlich erfahren, wie sehr sich ihr Leben verändern müsste.