Gefährliche Infektion bei Säuglingen: Keuchhusten
28. Januar 2011Zu den gefährlichsten Infektionskrankheiten im Säuglingsalter gehört Keuchhusten. Eine Erkrankung der oberen Luftwege wird hervorgerufen durch das Bordetella pertussis-Bakterium. Die Übertragung erfolgt durch Tröpfcheninfektion, also beim Husten oder Niesen durch die Luft. Die Inkubationszeit, also die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch erster Symptome, beträgt 7 bis 14 Tage, danach beginnt ein etwa 10 Tage andauerndes erstes Stadium.
Die Krankheit beginnt manchmal mit einer Bindehautentzündung, ist gekennzeichnet durch Schnupfen, zudem tritt meist nachts Husten auf, der dann allmählich übergeht in einen Krampfhusten. In dieser Phase ist Keuchhusten hochgradig ansteckend. Im folgendem Anfallsstadium mit stakkatoartigen, heftigen, bellenden Hustenstößen und anschließendem keuchenden und ziehendem Einatmen zeigt sich das typische Krankheitsbild. In kurzen Abständen wiederholen sich die Hustenanfälle. Mit dem Auswurf eines glasigen und zähen Schleims, sowie mit häufigem Erbrechen enden die Anfälle. Die Zahl der Hustenanfälle binnen 24 Stunden schwankt dabei stark – von fünf bis zu 50.
Lebensbedrohende Atemstillstände kommen anfallsweise bei Säuglingen dazu. Drei bis vier Wochen dauert im Allgemeinen das Anfallsstadium, das aber bis zu einem halben Jahr in manchen Fällen andauern kann.
Wegen schwerwiegender Komplikationen wie Gehirnhautentzündung (Meningitis), Mittelohrvereiterung und Lungenentzündung (Pneumonie) ist der Keuchhusten auch als sehr bedrohlich einzustufen. Nicht in jedem Fall können die oft schweren Verläufe und Folgen durch moderne Behandlungsmöglichkeiten verhindert werden. Heute noch kommen vor allem bei Säuglingen tödlich verlaufende Keuchhusten-Erkrankungen vor, weil sie von ihren Müttern keinen ausreichenden Nestschutz erhalten. Bereits in den ersten Lebenstagen können sie deshalb schon die Krankheit bekommen. Tückisch dabei: Im ersten Lebensjahr kann Keuchhusten ohne den typischen Husten verlaufen. Nach dem heutigen Erkenntnisstand gilt die damit verbundene Atemnot als einer der Gründe für plötzlichen Kindstot (SIDS). Wichtig ist bei Kleinkindern, die Erkrankung so früh wie möglich zu erkennen, wenn diese ungeimpft sind, weil die Krankheit später nicht mehr mit Antibiotika behandelt werden kann.
Deshalb müssen Säuglinge so früh wie möglich gegen Keuchhusten geimpft werden, etwa im Alter von acht Wochen. Eine Auffrischung sollte im Alter von fünf bis sechs Jahren und nochmals zwischen neun und 18 Jahren erfolgen. Ebenfalls nachgeholt werden sollte bei Jugendlichen und Erwachsenen eine Impfung, wenn sie im Kindesalter noch nicht oder nicht ausreichend geimpft wurden. Eine Impfdosis genügt dazu schon.
Merke: grundsätzlich sollte man gerade mit Säuglingen, aber auch mit Kleinkindern schon frühzeitig beim Auftreten egal welcher Krankheitssymptome beim Kinderarzt vorstellig werden – bei vielen Krankheiten lässt sich der weitere Krankheitsverlauf bei rechtzeitigem Therapiebeginn positiv beeinflussen und schwere Krankheitsverläufe, teils auch mit tödlichem Ausgang oder bleibenden Schäden, vermieden werden.